1975 hat Marokko die Ehre, die FCI-Generalversammlung zu organisieren. Präsident
ist M. Messaouden. Innerhalb von fünf Jahren, seit 1970, ist die Zahl der CACIB-Ausstellungen
von 121 auf 167 gestiegen (gesamte Teilnehmerzahl: 138.252 Hunde), was ein regelmäßiges
Wachstum darstellt. Es wurden immerhin 342 CACIT-Prüfungen organisiert. Es wird
festgestellt, dass von (nur) 14 bestätigten CIT-Titeln keiner für Gebrauchshunde
war (es gibt nicht genug Gebrauchshundeprüfungen); alle wurden für Jagdhunderassen
vergeben. Die Tätigkeit der FCI wird immer intensiver, mit 16.946 CACIBs und 1.051
bestätigten CIB-Titeln.
Da nun für die Registrierung von Zwingernamen - die weiterhin von der UCRSH ausgeführt
wird - eine Gebühr verlangt wird (200 BEF bzw. 5 €), ist ein Rückgang um 50 % gegenüber
1973 festzustellen.
In Herning (Dänemark) verabschiedet die Generalversammlung 1977 im Anschluss an
heftige Diskussionen neue vollkommen überarbeitete Statuten, die mit 22 Fürstimmen
und 3 Gegenstimmen angenommen werden.
Die wichtigste Änderung sieht vor, dass die FCI zwei Präsidenten haben wird: einer
wird den ehrenvollen Titel des „FCI-Präsidenten" tragen; seine Hauptaufgabe besteht
darin, den Vorsitz der Generalversammlung zu übernehmen. Der zweite Präsident wird
den Titel „Präsident des FCI-Vorstands“ tragen, und die Vorstandssitzungen leiten,
so dass er für die Arbeit der FCI und ihre geschäftlichen Orientierungen verantwortlich
ist. Wie es bereits seit mehreren Jahrzehnten der Fall ist, wird die nächste Generalversammlung
jeweils vom Land des FCI-Präsidenten organisiert. Allererster Präsident des FCI-Vorstands
wird C. Schoor. Die nächste Konferenz wird in Mexiko stattfinden, da Frau Th. von
Taden die gewählte FCI-Präsidentin ist.
In Mexiko erhält die FCI einen neuen Generalsekretär: J. Catzenstein. Zusätzlich
umfasst der FCI-Vorstand infolge der 1977 verabschiedeten Ergänzungen erstmals Vertreter
der geographischen Sektionen. Diese noch heute bestehende Struktur ist von grundlegender
Bedeutung, da sie den verschiedenen Regionen der Welt die Möglichkeit gewährt, ihre
Standpunkte auszudrücken und zu verteidigen.
Ein Jahr später in Bern informiert Schoor die Versammlung über die Einrichtung eines
FCI-Vorstands, der den Präsidenten, den Vizepräsidenten und den Schatzmeister umfasst.
Im Jahr 1980 dehnt sich die FCI weiter aus und umfasst nun 36 Vollmitglieder und
10 assoziierte Mitglieder.
Die wissenschaftliche Kommission der FCI regt dazu an, Afterkrallen nicht mehr als
rassespezifische Eigenschaft aufzuführen.
In Anbetracht der Ausdehnung der FCI und der wirtschaftlichen und finanziellen Konsequenzen,
die damit einhergehen, wird beschlossen, mit einem „externen“ Buchhalter zusammenzuarbeiten.
Der neue Präsident des FCI-Vorstands, der von diesem gewählt wird, ist H. Lestienne.
1981 tritt die FCI der FAO (Food and Agriculture Organisation) bei, der Ernährungs-
und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Die Société Royale Saint-Hubert,
die 1982 ihr hundertjähriges Bestehen feiert, wird ausgewählt, um in Brüssel die
erste Sektionsausstellung Europa zu organisieren, die als „European Championship“
bezeichnet wird. Die FCI beschließt, den anderen „geographischen“ Sektionen ebenfalls
die Möglichkeit einzuräumen, ihre eigene regionale Meisterschaft zu veranstalten.
Der neu gewählte FCI-Präsident ist T. Kariyabu.
Aus unbekannten Gründen scheint im Jahr 1982 keine Generalversammlung stattgefunden
zu haben, da das Protokoll der Tagung von 1983 mit der Genehmigung des Protokolls
der Versammlung aus dem Jahr 1981 beginnt, ohne Bezugnahme auf die Ausgabe von 1982.
Bei der FCI-Generalversammlung 1983 in Madrid wird ein neuer Generalsekretär ernannt,
E. Defraiteur, infolge des Rücktritts von Catzenstein. Mit den Fortschritten auf
wissenschaftlichem Gebiet wird erstmals die künstliche Besamung erwähnt.
In den letzten Jahrzehnten wurden echte Bemühungen für das Wohlergehen der Rassen
bei der FCI gemacht, und Dr. Raeber zitiert den großen französischen Philosophen
J.J. Rousseau: „eine Mischzucht ist das Ergebnis der Natur, und die Hunderassen
sind künstliche Schöpfungen; sie sollten nicht auf der Basis von Fehlern geschaffen
werden, die den Hunden schaden könnten.“
E. Defraiteur (BE), FCI Generalsekretär (1983-1992)
Im Anschluss an die Generalversammlung wird B. Lagerblad zum Präsidenten des FCI-Vorstands
gewählt. Leider muss er sich 1984 aus Gesundheitsgründen zurückziehen, und wird
von W. Hiedl als Präsident des FCI-Vorstands abgelöst.
W. Hiedl (AT), Präsident des FCI-Vorstands (1984)
Die 1985 in Amsterdam stattfindende Generalversammlung ist erwähnenswert, da im
Anschluss an den Rücktritt von W. Hiedl und den Tod von Lagerblad Hans W. Müller,
der bereits seit einigen Jahren Vorstandsmitglied war, zum neuen Präsidenten des
FCI-Vorstands ernannt wird. Sechsundzwanzig Jahre später ist H. Müller immer noch
Präsident, und er hat eine maßgebliche Rolle bei der schnellen Entwicklung und dem
Wachstum der FCI in den vergangenen 25 Jahren gespielt. Ab 1985 wird die Generalversammlung
im Zweijahresrhythmus stattfinden, und nicht mehr auf jährlicher Basis. Die Welthundeausstellung
bleibt jedoch eine jährliche Veranstaltung.
H. Müller (CH), FCI-Präsident (1984-2013)
Zwei Jahre später wird in Jerusalem berichtet, dass die FCI-Geschäftsstelle nun
mit Computern ausgestattet ist. Dank der von Prof. R. Triquet (FR) geleisteten
Schwerstarbeit wird außerdem eine neue Rassennomenklatur verabschiedet, die noch
heute von den meisten Hundeorganisationen verwendet wird, und als DIE Nomenklatur
par excellence betrachtet wird. Außerdem wird das Modell der Rassestandards geändert.
FCI-Generalversammlung 1989 in Jerusalem, Genehmigung der neuen Rassennomenklatur
1989 zählt die FCI 65 Mitglieder.
1991 in Dortmund wird Australien und Taiwan der Status von Vollmitgliedern gewährt,
während Gibraltar und El Salvador als assoziierte Mitglieder aufgenommen werden.
Die Zahl der CACIB-Ausstellungen erreicht 264 (durchschnittliche Teilnehmerzahl:
1.241 Hunde), und das FCI-Personal hat immerhin 36.759 CACIBs bestätigt. Es besteht
kein Zweifel, dass die FCI weiterwächst.
Der Versammlung wird das erste selbstverlegte FCI-Magazin vorgestellt. Sein Ziel
besteht einfach darin, „die Bindung durch die Mitgliedschaft zwischen unseren Verbänden
und der Föderation zu stärken, und die Kommunikation und den Informationsaustausch
zu fördern.