Unser jährliches Treffen fand wie gewohnt in der ersten Februarwoche statt. Unsere
Gastgeber waren die Kollegen aus Luxemburg. Wir danken ihnen für ihre Gastfreundlichkeit
und für die Erinnerungen an ein lehrreiches, bedeutsames und angenehmes Wochenende
mit einem unvergesslichen Ausflug entlang der Mosel, einem Besuch in der europäischen
Stadt Schengen und in einer besonderen Weinkellerei.
Etwas ganz Besonderes war der Besuch unseres FCI-Präsidenten, Herrn Rafael de Santiago,
der Horst Kliebenstein (Deutschland) als Ehrenpräsident unserer Kommission mit der
ersten goldenen Ehrennadel der FCI auszeichnete. Wir möchten Horst, der diese Kommission
lange geführt hat, erneut danken. Er tat dies mit viel Elan, Enthusiasmus und Fachwissen.
Wieder war es ein Wochenende mit jeder Menge Arbeit und Besprechungen in zwei Ausschüssen,
die zu mehreren wichtigen Vorschlägen für den FCI-Vorstand führten. Immer mehr nichteuropäische
Länder treten der Ausstellungsrichterkommission bei, was einen großen Erfolg darstellt.
Darum entschieden beide Kommissionen, in ein paar Jahren ihre Treffen außerhalb
Europas abzuhalten. Wir können es nur gemeinsam schaffen.
Wie jedes Jahr beschloss der FCI-Vorstand Monate nach unserem Treffen über unsere
Vorschläge, wir mussten uns also sehr gedulden, bis Antworten vorlagen. Dieses Mal
wurden die Vorschläge auf dem Treffen in Mailand im Juni besprochen.
Die dem FCI-Vorstand vorgelegten Vorschläge wurde fast alle angenommen. Das ist
der Lohn für die harte Arbeit und gute Vorbereitung von uns allen. Danke an Sie
alle für Ihre Mitarbeit! Wir sind jedoch nicht sehr zufrieden mit der Tatsache,
dass der FCI-Vorstand seine Ablehnung einiger Vorschläge (wie die Richtlinien für
das Verfassen von Berichten über Hunde) nicht begründet hat. Wir baten den FCI-Vorstand
darum, seine Negativ-entscheidungen zu begründen, haben jedoch bis dato keine Rückmeldung
erhalten.
Gemeinsames Treffen mit unseren Kollegen von der Kommission für Ausstellungen
Wie jedes Jahr haben wir ein gemeinsames Treffen mit der Kommission für Ausstellungen
organisiert, das ebenfalls in Luxemburg stattfand. Es ist meist das letzte Treffen
an diesen Wochenenden, in dessen Verlauf wir Themen besprechen, die beide Kommissionen
betreffen. Wir informieren uns ebenfalls gegenseitig über bestimmte Themen, die
sich auf die anderen Kommissionen auswirken können.
Gegenseitige Anerkennung von Ausstellungsrichtern durch FCI und KC
Die ehemalige Präsident und Vizepräsident unserer Kommission erörterte 2013 in London
zweimal eine Konzepterklärung. Dies führte zu einer überarbeiteten Erklärung und
einigen Abmachungen, zu denen 2015 zwischen den beiden Vorständen (FCI und KC) weitere
Gespräche stattfanden. In den sozialen Medien und einer Presseveröffentlichung in
Our Dogs von einer Abmachung zwischen KC und der FCI zu lesen, stellte eine Überraschung
dar.
Natürlich baten wir den FCI-Vorstand darum, diese Abmachung zu erklären. Sie informierten
uns darüber, dass die FCI mit dem KC übereingekommen ist, dass sie eine „saubere“
Version des Dokumentes dem Präsidenten der FCI zur Unterzeichnung vorlegen würden.
Es war die Absicht der FCI, die Mitglieder und unsere Kommission unverzüglich nach
der Unterzeichnung zu informieren, allerdings entschied sich der KC sich, es bereits
vor der Unterzeichnung zu veröffentlichen. Es ist bisher unklar, ob die Erklärung
von beiden Parteien unterzeichnet worden ist.
Ausstellungsrichterverzeichnis der FCI
Die FCI stimmte zu, diese Webseite ab dem 01. Januar 2014 zu koordinieren. Mehr
und mehr Länder nehmen an diesem internationalen Verzeichnis teil und immer mehr
Organisatoren nutzen es, um ihre Listen der Ausstellungsrichter für ihre Ausstellungen
zu erstellen. Ab Dezember 2014 wurde eine englischsprachige Version des Handbuchs
für Administratoren und Nutzer bereitgestellt. Diese Information wurde den nationalen
Hundeverbänden (NCOs) mitgeteilt.
Rassenspezifische Ausbildung
Unser Ziel der einheitlichen Ausbildung für jede einzelne Rasse, die vom Herkunftsland
der Rasse für den internationalen Gebrauch entwickelt wurde, ist Wirklichkeit geworden.
Der FCI-Vorstand stimmte unserem Vorschlag zu und übermittelte unsere PowerPoint-Präsentationen
an alle NCOs mit der Bitte, PowerPoint-Präsentationen für alle Rassen zu erstellen.
Die FCI folgte ebenfalls unseren Vorschlag, alle offiziellen PowerPoint-Präsentationen
auf ihrer Webseite zu veröffentlichen. Auf Facebook erhielten wir dazu hunderte
positive Kommentare. Leider haben die meisten Länder auf unsere Bitte, rassenspezifische
PowerPoint-Präsenta-tionen zu erstellen, nicht reagiert. Wir hoffen, dass auch die
Länder endlich damit beginnen, diese PowerPoint-Präsentationen für die Ausbildungen
zu erstellen, da diese nicht nur äußerst hilfreich für die Schulung von Ausstellungsrichtern
weltweit sind, sondern auch die Möglichkeit bieten, eine weltweit einheitliche Ausbildung
für ihre nationalen Hunderassen zu schaffen.
Richtlinien und Anweisungen für das Verfassen eines Hundeberichts
In den letzten Jahren hörten wir häufig davon, dass Ausstellungsrichter bei der
Ausübung ihrer Tätigkeit Probleme beim Verfassen guter Hundeberichte haben. Grundlegende
Richtlinien und Anweisungen für das Verfassen von Berichten sowie ein Verzeichnis
von Termini, die dafür verwendet werden können, wären äußerst hilfreich. Dies würde
Ausstellungsrichtern ebenfalls die Orientierung auf Ausstellungen erleichtern, bei
denen schriftliche Berichte verlangt werden.
Wir haben Richtlinien für das Verfassen eines Berichts ausgearbeitet und ein Verzeichnis
der am häufigsten verwendeten Termini erstellt. Es ist den FCI-Ländern überlassen
zu entscheiden, ob sie diese in ihr Ausbildungsprogramm aufnehmen. Die Ausstellungsrichterkommission
der FCI legte dieses Dokument als Richtlinien und grundlegende Informationen über
das Verfassen eines Hundeberichts dem FCI-Vorstand vor.
Deutschland, Frankreich und Uruguay haben bereits die Übersetzungen des Verzeichnisses
ins Deutsche, Französische und Spanische abgeschlossen.
Der FCI-Vorstand lehnte unseren Vorschlag ohne Angabe einer Begründung ab. Wir halten
dies für merkwürdig, da wir unsere Kollegen nur unterstützen wollen, indem wir die
Tätigkeit der Ausstellungsrichter einfacher und einheitlicher gestalten! Wir baten
um den Erhalt der Begründung für diese Negativentscheidung! Uns steht es jedoch
frei, diese Richtlinien in unseren Ländern zur Ausbildung unserer Richter zu verwenden
und einige Ländern tun dies auch bereits.
Die Angelegenheit der „vermeintlich falschen Ernennung von Ausstellungsrichtern“
in einigen Ländern
Bereits seit einigen Jahren hat die FCI Grundregeln für die Ausbildung, Prüfung
und Ernennung von Ausstellungsrichtern und Ausstellungsrichter-Anwärtern aufgestellt.
Diese Grundregeln müssen von allen FCI-Mitgliedern befolgt und anerkannt werden.
Wir sind höchst überrascht von sehr intensiven Gerüchten dahingehend zu erfahren,
dass bei der Ernennung von Gruppenrichtern diese Grundregeln nicht immer befolgt
werden. Wir befinden uns nun mit der FCI im Gespräch darüber, wie dies kontrolliert
werden kann und wie vorzugehen ist, wenn einzelne Länder diese Regeln nicht befolgen.
Übertriebenes Füttern von Hunden im Ausstellungsring
Dieses Thema wurde im gemeinsamen Meeting erörtert. Seit ein paar Jahren ist es
zu einer Art “Hype” geworden, Hunde in den Einzel- und Hauptausstellungsringen mit
kleinen und großen Leckerlis zu locken. Das andauernde Locken führt beim Hund zu
einer anderen Körperhaltung (hochgereckter Hals, andere Winkelung von Gliedmaßen
und der Oberlinie, größere, starrende Augen, feuchtere Lippen), beeinflusst allerdings
auch sein Verhalten. Der Hund ist nur auf die Hand fixiert, die das Leckerli hält.
Die gemeinsame FCI-Kommission schlug vor, dass der FCI-Vorstand ein Rundschreiben
veröffentlicht, in dem die Organisatoren von Hundeausstellungen, die Aussteller
und Ringstewards sowie die Richter darum gebeten werden, auf übertriebenes Locken
in den Rassen- und Hauptringen mit Leckerlis zu verzichten. Der FCI-Vorstand lehnte
unseren Vorschlag ab. Es obliegt nun all unseren Mitgliedern, dieses übertriebene
Füttern im Ring zu beenden, indem wir unseren Richtern und Stewards Richtlinien
vorgeben.
Förderung neuer Ausstellungsrichter
Im gemeinsamen Treffen wurde ebenfalls besprochen, wie junge und/oder neue Ausstellungs-richter
zur Ausübung ihrer Tätigkeit auf internationaler Ebene ermutigt werden können. Wir
arbeiteten an einem Vorschlag für die 2016 stattfindende Versammlung.
Mitgliedern helfen und ihre Fragen beantworten
Im Laufe des Jahres erhalten wir regelmäßig Fragen von Mitgliedern bezüglich der
Auslegung von Regeln, der Ausbildungsprogramme, der Ausbildungsprogramme für Ausstellungsrichter
und deren Ernennung sowie Anfragen hinsichtlich der Unterstützung bei Seminaren
und Veranstaltungen. Zusammen mit unseren Kollegen vom Vorstand der Kommission für
Ausstellungen sind wir stets bereit, unsere Unterstützung zu gewähren. Dieses Jahr
wurden uns vom FCI-Generalsekretariat, dem FCI-Vorstand und unseren Mitgliedern
sowie deren Ländern mehrere Fragen zu denselben Themen gestellt.
Ihr Präsident wurde 2015 vom iranischen Hundeverband eingeladen, um dessen Mitglieder
über den Aufbau und Arbeit der FCI und unserer Kommission zu informieren. Sie organisierten
einen Workshop für Hundehalter und Aussteller bezüglich des Umgangs mit Hunden im
Ring. Sie organisierten ebenfalls ein Seminar für Tierärzte und Studenten über die
Beziehung zwischen Ausstellungsrichtern und Tierärzten und wie wir erreichen, dass
Hunde gut aussehen, gesund und fit für ihre Aufgaben sind. Unser Präsident sah eine
Menge begeisterte, gewillte und hundeliebende Menschen in einem Land, in dem es
Hundeliebhaber noch nicht sehr leicht haben. Die Leidenschaft des Vorstandes und
seiner Mitglieder wird jedoch sicher dafür sorgen, dass der Iran eine andere Haltung
gegenüber Hunden einnimmt.
Uns wurden 2015 von der FCI ebenfalls einige Fragen in Bezug auf Ausstellungsrichter
gestellt, die aus Nichtmitgliedsländern in Mitgliedsländer kommen. Wir freuen uns
darüber, dass die FCI uns bezüglich der Ernennung dieser Richter konsultiert.
Das Exekutivkomitee der FCI Ausstellungsrichterkommission für das Jahr 2015:
- John Wauben, Präsident (Niederlande)
- Adrian Landarte, Vizepräsident (Uruguay)
- Anne Marie Class, Sekretärin (Frankreich)
Der Präsident, der Vizepräsident und die Sekretärin trafen sich einmal. Es wurden
mehrere Themen per E-Mail und auf Ausstellungen besprochen. Größtenteils lassen
sich diese Themen auf den Tagesordnungen der Kommission wiederfinden.
Wir danken Yves De Clercq und seinen Kollegen vom FCI-Generalsekretariat dafür,
dass all unsere Dokumente stets zügig und richtig übersetzt und unseren Mitgliedern
übermittelt worden sind. Unser Dank gebührt auch dem FCI-Vorstandsmitglied Tamás
Jakkel, der unsere Vorschläge unterstützt und verteidigt hat.
Kontakt zu unseren Mitgliedern
Wir versuchten, neue Informationen schnellstmöglich an unsere Mitglieder weiterzugeben.
Während des letzten Jahres erhielten die Mitglieder mehrere E-Mails hinsichtlich
unserer Tätigkeiten. Auch haben wir bereits das Protokoll der letzten Sitzung im
April versendet, so dass unsere Mitglieder bei Bedarf in ihrem eigenen Land tätig
werden können.
Neujahrsvorsätze
Jedes Jahr arbeiten wir hart an der Entwicklung von Erklärungen, der Aufstellung
von Regeln und der Vereinheitlichung von Ausbildungsprogrammen sowie daran, dass
die Ausübung der Richtertätigkeit sowohl von den Personen im Ring als auch von den
Personen im Umfeld verstanden wird. Wir alle tun dies mit großer Leidenschaft und
Energie in guten und positiven Diskussionen, und wenn wir nach diesen zwei Tagen
die Heimreise antreten, dann tun wir dies mit viel Elan, wenn es darum geht, unsere
nationalen Hundeverbände und Kollegen über unsere Arbeit zu informieren. Leider
werden jedoch Informationen über einige unserer Vorschläge und Abmachungen in unseren
Ländern nicht verbreitet. Ein PowerPoint-Ausbildungsprogramm kann nur dann funktionieren,
wenn wir alle unserer Verpflichtung nachkommen, daran zu arbeiten. Von uns entwickelte
Erklärungen und Regeln können nur funktionieren, wenn wir sie alle nicht nur befolgen,
sondern auch diesbezügliche Informationen weitergeben. Unsere Stärke liegt darin,
dass wir viel gemeinsam erstellen und entwickeln. Diese Stärke wird sogar noch größer,
wenn wir uns nicht nur trauen zu handeln, sondern auch gemeinsam handeln! Das ist
unser Neujahrsvorsatz!
Wieder ein Jahr, das sehr schnell vergangen ist. Ein Jahr, in dem sich der soziale
Druck auf uns als Ausstellungsrichter und unsere Hunde in vielen Ländern beträchtlich
erhöht hat. Wir müssen uns gemeinsam um die Förderung schöner, gesunder, sozialer
und ihrer Funktion gewachsener Hunde bemühen. Dieses Thema wird in unseren Diskussionen
und Anliegen der kommenden Jahre von grundlegender Bedeutung sein.
John Wauben
Präsident |
Adrian Landarte
Vizepräsident |
Anne-Marie Class
Sekretärin |